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Lichtmaschine prüfen, reparieren, austauschen und tunen


Lichtmaschine prüfen, reparieren, austauschen und tunen

09.05.2022 21:19 von Nachricht MotorScene (40)
Ein Tuner wird sicher jedem Bauteil im Fahrzeug ein besonderes Augenmerk schenken und auch Wege der Reparatur und Modifikation finden. Auch das elektrische Kraftwerk, der Dynamo, die Rede ist hierbei von der Lichtmaschine, lässt sich ebenfalls gut selber prüfen, reparieren, austauschen und auch tunen.

Aber was macht die Lichtmaschine überhaupt? Ein Fahrzeug verbraucht während der Fahrt sehr viel Strom. Früher waren es nur die Außenbeleuchtung, später dann noch ein Radio. Der Name ist deswegen historisch bedingt, da damals nur die Fahrzeugbeleuchtung mit Strom gespeist wurde und das Anlassen über eine Kurbel erfolgte, bekam die Lichtmaschine ihren Namen über ihre einzige Hauptaufgabe.

Heute müssen aber viele elektrische Systeme mit Energie versorgt werden.

Dazu werden die Verbraucher in 4 Kategorien eingeteilt:

1. Die Grundlast mit 300-400 Watt beschreibt die Verbraucher um ein Auto überhaupt fahren zu können. Dazu zählen der Anlasser mit Zündung, die Kraftstoffpumpe und das Motorsteuergerät.
2. Dauerverbraucher wie Lüftung und Klimaanlage benötigen 100-500 W.
3. Scheinwerfer, Radio und Navigationssysteme zählen mit bis zu 1000 Watt zu den Langzeitverbrauchern. Sollte sich eine große Car-Hifi Anlage im Fahrzeug befinden, kann der Wert noch viel höher sein.
4. Zusätzlich verbrauchen Kurzzeitverbraucher wie Fensterheber, Scheibenheizung oder Scheibenwischer ebenfalls Strom.

Auch können noch Fahrassistenzsysteme und Sicherheitssysteme dazu kommen, moderne Fahrzeuge sind mittlerweile fahrende Computer.

Wie funktioniert eine Lichtmaschine?
Die Lichtmaschine ist ein elektrischer Generater, welcher mithilfe des Keilriemens mechanisch angetrieben wird und elektrische Energie erzeugt, die wiederum neben der Stromversorgung während des Betriebes auch die Batterie auflädt.
Sie nutzt das Prinzip der elektromagnetischen Induktion, dabei bewegt sich ein elektrischer Leiter durch ein Magnetfeld und induziert so die elektrische Spannung.

Seit den 1970er haben sich Drehstromgeneratoren durchgesetzt, nur ein paar wenige Fahrzeughersteller verbauten noch Wechselstromlichtmaschinen.
Heute sind Dreiphasige Drehstromlichtmaschinen in Klauenpolgenerator-Bauweise der Standard, bei der ein Rotor das Magnetfeld (Erregerfeld) erzeugt, welcher vom Stator mit der elektrischen Leitung umschlossen ist und bei Drehung die Spannung induziert.

Schnittmodel einer Lichtmaschine
Schnittmodel einer Lichtmaschine © philipus auf depositphotos.com

Dieser Dreiphasenwechselstrom muss dann durch einen Leistungshalbleiter gleichgerichtet werden, um es dem Bordnetz zur Verfügung zu stellen.

Diese Form der Stromerzeugung ist nicht verlustfrei, neben Umwandlung in Wärme kommen moderne Lichtmaschinen auf einen Wirkungsgrad von 70-80 %.

Um Überspannungen zu verhindern, kommt ein Feldregler zum Einsatz, denn die entstehende Spannung würde sich ja proportional zur Drehzahl verhalten. Der Feldregler hält die Generatorspannung über den gesamten Drehzahlbereich konstant, um die Verbraucher und Batterie vor Überladung zu schützen.

Die Ladekontrollleuchte
Die Ladekontrollleuchte zeigt dem Fahrer die korrekte Funktion an. Sie leuchtet bei Einschaltung der Zündung und signalisiert genügend Erregerstrom zum Start des Autos, danach geht sie aus. Sollte die Lampe an bleiben und während der Fahrt nicht mehr ausgehen oder erst dann angehen, kann von einem Defekt der Lichtmaschine ausgegangen werden.

Lichtmaschine prüfen
Um die Funktion zu prüfen kann mit einem einfach Multimeter die Spannung gemessen werden. Um Kabelbrüche auszuschließen, sollte direkt an den Anschlüssen der Lichtmaschine gemessen werden. In der Regel beträgt die Ladespannung 14 bis 14,8 Volt, bei älteren Fahrzeugen auch etwas darunter, sollte aber nie 13,5 V unterschreiten. Wichtig, die Lichtmaschine muss immer mehr erzeugen als verbraucht wird, es gilt einmal die elektrischen Verbraucher zu versorgen und zusätzlich die Batterie zu laden. Sollte die Leistung nicht mehr ausreichen, zieht das Fahrzeug seine Energie aus der Batterie, welche dann schnell erschöpft ist, bis kein Fahren mehr möglich ist.
Zur ständigen Kontrolle der Spannung gibt es Hersteller, welche es im Cockpit bzw. im Bordcomputer anzeigen.

Bordcomputer

Selbst kann man sich mit einer Zusatzarmatur, der LED-Anzeige auf dem Kondensator und dem Haupt-Stromverteilerblock oder einem Ladegeräte für den Zigarettenanzünder behelfen.

Lichtmaschine selber reparieren?
Eine Lichtmaschine legt quasi den gleichen Weg des Motors zurück und ist wie alle Teile einem Verschleiß unterworfen, denn sie dreht sich immer.

Sollte keine Funktion mehr gegeben sein und die Warnleuchte aufleuchten, kontrolliert man als erstes den Keilriemen und auch die Spannrollen, ob der Antrieb des Generator gewährleistet ist.
Falls sich hier kein Fehler erkennen lässt, löst man den Keilrippenriemen von der Riemenscheibe der Lichtmaschine um den Freilauf oder ein axiales oder radiales Spiel zu prüfen.

Aber es können noch weitere Faktoren die Funktion beeinträchtigen und ein Tuner bzw. Schrauber schreckt auch nicht davor zurück eine Lichtmaschine komplett zu zerlegen. Einfach wechseln lassen sich der Laderegler, welcher meist hinten verschraubt ist und der aufgeschraubte Freilauf inklusive der Riemenscheibe.

Schwieriger wird es mit dem Gleichrichter, dieser ist verlötet und ein vollständiges zerlegen der Lichtmaschine beinhaltet, dabei können auch Drähte kaputt gehen und es ist mit einem höheren Aufwand verbunden.
Die Schleifringe der Welle des Klauenpolläufers sind meistens nur aufgesteckt und die Kontakte mit der Erregerwicklung verlötet. Bei leichtem Verschleiß reicht das Abdrehen auf einer Drehbank.

Sollte eine Reparatur nicht mehr möglich sein, hilft oft nur der Neukauf. Der Einbau ist aber sehr einfach.

1. Batterie abklemmen
2. Eventuelle andere Anbauteile oder Abdeckungen entfernen
3. Keilrippenriemen über die Spannrolle entlasten
4. Keilrippenriemen von der Riemenscheibe runternehmen
5. Mit einer 13er-Stecknuss oder einem Maul/Ringschlüssel die Mutter des Stromkabels von der Batterie lösen.
6. Stecker der Erregerspannung lösen
7. Die 2 langen und großen Halteschrauben lösen und Lichtmaschine entfernen
8. Einbau erfolgt in umgekehrter Weise

Lichtmaschinen Tuning
Sollte man eine Car-Hifi Anlage verbaut haben, verbrauchen das neue Radio, Endstufen, Boxen und Monitore sehr viel Strom.
Meist benötigt man eine größere Batterie mit mehr Amperestunden (Ah) oder gleich eine Zusatzbatterie, denn Kondensatoren (Caps) können nur bedingt Leistungsspitzen ausgleichen.
Um die größere oder zweite Batterie laden zu können, muss eine Lichtmaschine auch mehr Leistung erbringen, denn es muss immer mehr Energie produziert als verbraucht werden. Hier lassen sich größere Lichtmaschinen mit mehr Amperestunden verbauen.

Neben der Leistung und Funktionalität lassen sich Lichtmaschinen auch optisch verändern und ins Gesamtbild eines Motorraumtunings einfügen. Das Gehäuse besteht aus Aluminium, ein Metall welches sich sehr gut polieren oder verchromen lässt.

verchromte Lichtmaschine
Verchromte Lichtmaschine © Style & Repair Dortmund

Ebenso sind Lackierungen möglich

lackierte Lichtmaschine

Nun habt Ihr Anregungen zum Schrauben und Tuning gefunden? Hat dir dieser Blogbeitrag gefallen? In unserem Magazin findest du weitere interessante Artikel.

Titelbild Lichtmaschine © Vladru auf depositphotos.com

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